Bitte unterstützen Sie unsere Freunde in Bhogolu! AT92 2024 1050 2552 9834    Konto.png 

sielerrachnaev KopieWas für ein geistlicher Schatz - grundvernünftig und mit Tiefgang! Als Theologiestudent bin ich vor einiger Zeit auf Texte von Maria Sieler (1899-1952) gestoßen. Ihre Tagebücher zeugen von beachtenswerter theologischer Kompetenz. Und das trotz ihrer einfachen Herkunft und Bildung. Interessant sind etwa zahlreiche Parallelen, die man von ihren Schriften zu Texten und Anliegen des späteren Zweiten Vatikanischen Konzils ziehen kann. Ein Absolvent der katholischen Theologie macht sich seit einigen Jahren ehrenamtlich die Mühe, ihre Texte zu sammeln und zu digitalisieren - ihm gilt mein ganz besonderer Dank. Die erste Frucht dieser Mühen liegt hier vor. Es gibt seitens einer wachsenden Gruppe von Studierenden und einiger Professoren ernste Bestrebungen, die Texte unter wissenschaftlichen Vorzeichen zu untersuchen.

Gott, Mensch, Gnade, Christus, Menschwerdung, Erlösung, Kirche, Priestertum - all das und vieles mehr wird im Tagebuch mit einer außergewöhnlichen geistigen Spannkraft thematisiert. In einer enormen Dichte werden große Themen aufgegriffen und vertiefend analysiert. Das große Anliegen Sielers lässt sich aber mit einem Satz zusammenfassen: Es geht ihr um die Erneuerung der Kirche durch die Heiligung der Priester. 

Das vorliegende geistliche Tagebuch wurde von Maria Sieler auf Anraten ihrer geistlichen Begleiter handschriftlich verfasst. Auf der Basis ihres intensiven geistlichen Lebens, das sie Zeit ihres Lebens pflegte, und aufgrund ihrer Überzeugung, damit einem konkreten göttlichen Auftrag zu entsprechen, griff sie häufig zur Feder. Pater Ferdinand Baumann SJ, ihr letzter geistlicher Begleiter, tippte das Handgeschriebene mittels Schreibmaschine ab. Allein der Teil ihrer Ausführungen, die hiermit erstmals veröffentlicht werden, füllen weit über 1000 A4-Seiten. Nach Pater Baumanns Tod bestand die reale Gefahr, dass das geistliche Erbe Sielers in Vergessenheit gerät. Über teils wundersame Wege wurden diese Dokumente wiederentdeckt. Unter dem Titel "Erneuerung der Kirche - Maria Sieler - Leben und Sendung" legt Pater Josef Fiedler SJ im Jahr 1988 eine bedeutsame Publikation vor, in der er den abenteuerlichen Weg der Tagebücher skizziert (Fiedler, 10ff).

Frau Maria Sieler war eine Mystikerin, die sich ganz dem göttlichen Auftrag verschrieben hat, der an sie ergangen ist. Wie viele andere Mystiker und Ordensgründer - Frauen und Männer - wurde sie oft verkannt, nicht angehört, abgelehnt; aber schon damals gewann sie echte Mitstreiter unter den Priestern, unter namhaften Theologen und unter Bischöfen. Hervorzuheben ist der spätere Bischof von Regensburg, Prof. Rudolf Graber aus Eichstätt, der den Anliegen Sielers zeit seines Wirkens gerecht werden wollte. Ebenso lassen die positiven theologischen Gutachten von Prof. Pater Réginald Marie Garrigou-Lagrange OP und von Prof. Pater Augustin Merk SJ aufhorchen: Sie verleihen dem geistlichen Tagebuch Sielers im theologischen Diskurs Autorität und Gewicht. (Domink Wagner)

Download als pdf

Download als epub