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Allerheiligen - 1. November 2023

 Danach sah ich und siehe, eine große Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen; niemand konnte sie zählen.
Sie standen vor dem Thron und vor dem Lamm, gekleidet in weiße Gewänder, und trugen Palmzweige in den Händen.

Sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Die Rettung kommt von unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und von dem Lamm.

Vom Tag der Rettung spricht der Seher von Patmos. Von jenen, die vor dem Thron Gottes stehen, also jenen, die – wie wir sagen – »im Himmel« sind. 

Und Johannes fasst diesen Blick auf die Zukunft, den Blick auf die Gemeinschaft der Menschen mit Gott in seinem ersten Brief in die Worte: 

Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes. Doch ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden.Wir wissen, dass wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.

Für mich ist dieses Allerheiligenfest ein Tag der Hoffnung. Denn wir hören die Seligpreisungen des Herrn. Wir hören, dass Gott das gläubige Bemühen der Menschen wertet. Nicht die Perfektion zählt im Leben. Denn Perfektion erlaubt keine Fehler. Wer perfekt ist – oder meint, perfekt zu sein – wird an seinen eigenen Fehlern oder den der anderen schließlich verzweifeln. Es geht um Vollkommenheit, um das Bemühen, jene Talente, die uns von Gott geschenkt sind, auch wirklich zu pflegen. Wem Friedfertigkeit geschenkt ist, der soll seine Umgebung durch das ständige Bemühen, auch wirklich Frieden zu stiften, ein wenig heller machen. Wer ein offenes Herz für die Armen hat, soll sich ihnen nicht verschließen, weil ihm selbst dadurch – wie Jesus sagt – Barmherzigkeit zuteil wird. Wer einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn hat, der darf diesen nicht nur zum eigenen Vorteil anwenden, sondern auf den Mitmenschen schauen, dem ebenso Ungerechtigkeit widerfährt. 

Ich bin überzeugt, dass Jesus von uns nicht eine perfekte Ausübung ALLER Tugenden verlangt. Denn dann wäre für uns ALLE das Himmelreich für immer verschlossen. Und unser Heiligenkalender wäre leer. 

Aber es liegt an uns, jeden Tag neu darauf zu achten, was wir tun können, was in unserer Macht steht, was zu unseren Talenten und Fähigkeiten passt. 

Und im eifrigen Bemühen, im unverzagten Wieder-Aufstehen, wenn wir einmal gefallen sind, im Überwinden so mancher Verdrossenheit und Verzweiflung, weil wir unserem Ideal nicht entsprechen und immer hinterher hinken, liegt letztlich der Schlüssel für jene Seligkeit, die uns der Herr heute zusagt. 

Wir denken heute an alle Heiligen. An jene, die uns namentlich bekannt sind, aber vor allem an die große Schar derer, die wohl nie einen Heiligsprechungsprozess haben werden, und doch von Gott in seine Gemeinschaft aufgenommen sind, vor seinem Thron stehen im weißen Gewand.

Allerheiligen ist für mich ein Tag der Hoffnung. Dass einst auch für SIE und für MICH das Tor des Himmels offen stehen möge. 

Johannes sagt uns heute: 

Jeder, der diese Hoffnung auf ihn (also auf Gott!) setzt, heiligt sich, so wie er heilig ist.

Bitten wir den Herrn, dass er uns beisteht, diese Hoffnung täglich neu wachzurufen. 

Amen.