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5. Sonntag im Jahreskreis A - 5. Februar 2023

Zwei Bilder legt uns Jesus heute vor: das Salz der Erde und das Licht der Welt. 

Zwei Bilder, die Verschiedenes ausdrücken, und doch das gleiche Ziel haben. 

Wir kennen Salz als Würze in unseren Speisen. Wir werden oft davor gewarnt, zu viel Salz zu verwenden, weil das Natrium schlecht für Herz-Kreislauf, Blutdruck und anderes mehr sei. Und zugleich wissen wir, dass Salz lebenswichtig für den Menschen ist. Es wird die humorvolle Geschichte erzählt, wie eine Frau ihrem Mann aus der Zeitung vorliest, dass man pro Jahr mehr als 400 Teelöffel Salz braucht. Der Mann antwortet darauf: „Ja, aber nicht zugleich in einem Teller Suppe!“

Die Jünger werden von Christus als „Salz der Erde“ bezeichnet. Als etwas Lebenswichtiges für diese Welt. Wenn es gleichmäßig verteilt und richtig dosiert ist. Die Kirche soll niemanden die Suppe versalzen, zugleich aber auch nicht mitschwimmen in der Indifferenz und Geschmacklosigkeit unserer Zeit. Ist uns diese Lebenswichtigkeit der Kirche heute noch bewusst? Ist uns bewusst, wie der Dienst des Papstes, der Bischöfe und Priester, aber auch der gläubigen Laien weltweit lebenswichtig ist? Während in unseren Breiten die Kirche oftmals aus dem öffentlichen Bereich zu verschwinden droht, ist sie in den sogenannten Ländern der Dritten Welt in hohem Maße präsent. Der Salzburger Erzbischof erzählte mir vor einigen Tagen von der Angelobung des Bundespräsidenten, bei der er anwesend war. Gott oder ein Gebet hatte dort keinen Platz. 

„Ihr seid das Salz der Erde“, sagt uns Jesus heute. Nehmen wir den Aufruf ernst, dieser Welt das Lebenswichtige zu geben, ihr neuen Geschmack zu verleihen. 

Das zweite Bild ist das „Licht der Welt“. Die Angst vor dem Blackout, vor einem länger andauernden, weitreichenden Stromausfall  ist derzeit in aller Munde. 

Sollten wir nicht auch Angst haben vor einem „religiösen Blackout“? Vor der Situation, dass die Kirche nicht mehr als Wegweiser, als Leuchtturm angesehen wird, dessen Licht uns vor den gefährlichen Klippen und Untiefen des Lebens bewahrt? In vielen Bereichen ist der religiöse Blackout schon Wirklichkeit geworden. Und wieder dürfen wir den Aufruf des Herrn ernst nehmen, das Licht des Glaubens hell leuchten zu lassen, um auch unseren Mitmenschen ein Wegweiser, ein Hoffnungsanker und ein Licht auf dunklen Wegen zu sein. 

Wie kann man dies im Leben erreichen? Das Buch Jesaja gibt eine Antwort darauf. Der Umgang mit den Hungrigen, den Obdachlosen, den Armen lässt unser Licht hervorbrechen wie das Morgenrot. Die gelebte Nächstenliebe festigt unsere Beziehung zu Gott in besonderer Weise. 

So dürfen wir daraus lernen, wie wir Salz der Erde oder Licht der Welt sein können. Nicht durch glänzende, geschliffene Reden, die vor Lobhudeleien triefen, sondern im Bekenntnis unserer eigenen Schwäche und Furcht, mit einer einzigen Botschaft: Dass das Heil allein von Jesus Christus kommt, der uns durch sein Kreuz erlöst hat und durch seine Auferstehung ins Leben führen will. 

Amen.