Bitte unterstützen Sie unsere Freunde in Bhogolu! AT92 2024 1050 2552 9834    Konto.png 

19. Sonntag im Jahreskreis A - 13. August 2023

 

Die Jünger Jesu stoßen auf heftigen Gegenwind. Nicht zum ersten Mal, sicher auch nicht zum letzten Mal - denn in allen Generationen der Kirche stellt sich der Gegenwind gegen die Jüngerschaft des Herrn ein.

Aber diesmal - so berichtet das Evangelium - scheinen sie verunsichert, trotz ihrer langjährigen Erfahrung mit ihrem Herrn und Meister. Bisher hatte er doch immer eine Lösung für sie gehabt, bisher schien doch alles in erfolgreichen Bahnen zu verlaufen. 

Ähnlich kann es uns im geistlichen Leben gehen. Es kann sein, dass wir uns einmal überfordert fühlen oder uns ausgelaugt vorkommen.

Es kann auch uns passieren, dass uns der Gegenwind der Gesellschaft – ja unserer eigenen Angehörigen – hart ins Gesicht bläst.

Und dann kommt es dazu, dass uns die Argumente ausgehen, warum wir den Gottesdienst besuchen, ja warum wir überhaupt an den Gott und Vater Jesu Christi, an den Gottessohn und an den Heiligen Geist glauben. 

Wir stehen vor der kritischen Anfrage, warum wir denn noch beten, wenn die Welt doch immer wieder ins Dunkle und Ungewisse stürzt. 

Wir spüren andererseits auch, wie wir oft hinter unserem Ideal nachhinken, wie gute Vorsätze uns zwischen den Fingern zerbröseln. 

Der heilige Franz von Sales schreibt dazu: „Gewiss, wir sollen über unsere Fehler trauern, sollen sie tief und innig bereuen, uns jedoch ihretwegen nicht der Unruhe und Mutlosigkeit überlassen.  […] Warten wir geduldig, bis Gott uns zum Fortschritt verhilft; und statt uns zu grämen, dass wir in der Vergangenheit so wenig getan haben, streben wir lieber eifrig danach, künftig mehr zu tun!“

Jesus kommt den Jüngern über das Wasser entgegen. Und er zeigt ihnen damit, dass Gott mehr bewirken kann, als unsere menschliche Vorstellung oftmals zulassen will. Sogar Petrus kann einige Schritte auf dem Wasser tun. Erst als er seinen Blick von Jesus abwendet, beginnt er zu sinken. Seine Angst über die Wellen und den Wind – seine Angst um sich selbst! –  lassen ihn vergessen, dass die Kraft, die ihn auf dem Wasser hält, vom Herrn kommt. 

Dies sollten wir in unserem Leben niemals vergessen: Die Kraft, die uns auf dem Wasser hält, die uns auf den Wegen der Gnade gehen lässt, kommt vom Herrn! Und wenn uns dies aus dem Blick gerät, wenn wir zu sinken drohen, wenn die Wogen unserer säkularisierten Welt über unserem Kopf zusammenschlagen, dann sollten wir wenigstens den Ruf des Petrus bewusst aussprechen: „Herr, rette mich!“

Machen wir uns diese Bitte zum ständigen Tagesthema: „Herr, rette mich!“ - in den kleinen Nadelstichen des Alltags, im Erkennen der eigenen Schwäche, in der mangelnden Beharrlichkeit im Gebet und in den guten Werken. 

Erwarten wir uns nicht die großen Wunder in unserem Leben - erwarten wir uns keinen Gott der donnernd daherkommt und dreinschlägt, sondern jenen Gott, der uns liebevoll an der Hand nimmt. Der feine, leichte Wind ist dem Herrn näher als der Donner und der Sturm und das Feuer. Diese Erfahrung mußte auch der Prophet Elija machen. Nicht »der große Bahnhof«, nicht die populistischen Gesten und die ständige Medienpräsenz sind ein Zeichen für Gott, sondern das Wirken im Verborgenen. Überhören wir nicht das feine Säuseln des Windes in unserem Leben!

Wie oft hat Jesus schon unsere Hand ergriffen, um uns aus den selbstgemachten Fluten unseres Lebens zu retten? - Stärken wir unseren Glauben an den Gott unseres Lebens, dessen Name schon Programm ist: „Jesus“ - „Gott rettet“

Amen.