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Pfingstsonntag, 8. Juni 2025

Pfingsten – Schawuot – war einer der drei grossen Festtage der Juden. Viele Israeliten pilgerten nach Jerusalem, um Gott im Tempel anzubeten.

Das Fest war keine Erinnerungsfeier an ein Ereignis aus der Geschichte Israels, sondern ein Erntedankfest. Es gehörte mit Ostern und dem Laubhüttenfest zu den sogenannten Pilgerfesten, an denen jeder männliche Israelit verpflichtet war, den Tempel in Jerusalem aufzusuchen. Später kam die Erinnerung an die Gesetzesübergabe auf dem Berg Sinai hinzu. So wurde durch göttliche Fügung der Dank für die Gottesgaben des Bundes und der Ernte zum Tag der Ausgießung des Heiligen Geistes. 

Das Feuer – wie es uns die Apostelgeschichte bei der Geistausgießung am Pfingsttag beschreibt – erscheint in der Heiligen Schrift als das geheimnisvolle Zeichen des göttlichen Wirkens. Gott selbst ist verzehrendes Feuer – die Gewalt, die alles durchdringt und alles, was ihm bestimmt ist, läutert. Daher die Bitte der Kirche: »Komm, Heiliger Geist, erfülle die Herzen deiner Gläubigen, und entzünde in ihnen das Feuer deiner Liebe.« 

Feuer ist auch Licht. Christus hatte den Seinen ein tieferes Verständnis seines Lebens, Todes und seiner Auferstehung, seiner Worte und Taten verheißen. Er hat ihnen den Beistand versprochen, der sie in die ganze Wahrheit einführt, und an alles erinnert, was er ihnen gesagt hat. In diesem Licht des Geistes erkennen wir Christus als jenen, der durch die Sendung des Geistes der Wahrheit die Offenbarung erfüllt und abschließt. 

Auch der Sturm, von dem die Apostelgeschichte berichtet, ist Zeichen der göttlichen Gewalt. Das hebräische Wort RUAH kann zugleich Atem und Geist und Wind bedeutet. Das Leben, das von Gott kommt, und das Leben das die Materie belebt. Der Heilige Geist ist der Atem der Schöpfung, wie er am Uranfang über den Wassern schwebte, so rührt der Geist Gottes nun den Menschen in der Kirche an und bringt ihn zu sich selbst und über sich selbst hinaus. 

Petrus spricht zur Menge von der Erfüllung einer alttestamentlichen Verheißung. Der Geist belebt nun nicht mehr nur einige wenige Auserwählte, wie die Begleiter des Mose oder die Propheten, sondern alle Menschen, in dem Maße wie sie sich für Christus öffnen. 

Und dieses Öffnen für Christus gibt unserer Kirche Leben und Heiligkeit, lässt sie die Frohe Botschaft verkünden und die Liebesgaben Gottes, die Sakramente spenden. Besonders das Sakrament der Sündenvergebung, das der Herr den Jüngern am Ostertag überantwortet. 

Die Herabkunft des Heiligen Geistes zu Pfingsten war kein isoliertes, einmaliges Geschehen im Leben der Kirche. Der Helfer heiligt sie ständig. Um diese Heiligung, um Kraft und Mut zum Zeugnis wollen wir heute beten. »Komm, der jedes Herz erhellt.« 

Amen.