Fronleichnam - 19. Juni 2025
Liebe Schwestern und Brüder
Heute feiern wir Fronleichnam, das Hochfest des Leibes und Blutes Christi. Es ist ein Tag, an dem wir uns besonders der großen Gabe der Eucharistie erinnern und sie feiern. Gott hat es gewagt, uns nach seinem Bild zu schaffen, und wagte es dann, seinen Sohn Mensch werden zu lassen. Und schließlich wagte er es, uns den menschgewordenen Sohn als das Brot des Lebens zu geben.
In der ersten Lesung aus dem Buch Genesis begegnen wir Melchisedek, dem König von Salem und Priester des höchsten Gottes. Er bringt Brot und Wein dar, Gaben der Erde, als Opfergabe dar. Melchisedek ist ein Vorbild für Jesus Christus, dessen Opfer das neue Opfer ist, das Gott von überall auf der Welt dargebracht wird.
Im zweiten Lesung aus dem ersten Brief des heiligen Apostels Paulus an die Korinther hören wir von der Einsetzung der Eucharistie. Paulus erinnert die Gemeinde daran, dass Jesus in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot nahm, dankte, es brach und sagte: "Das ist mein Leib für euch". Ebenso nahm er den Kelch mit Wein und sagte: "Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut". Paulus betont, dass wir, sooft wir von diesem Brot essen und aus diesem Kelch trinken, den Tod des Herrn verkünden, bis er kommt.
Im Evangelium nach Lukas speist Jesus die Fünftausend. Er nimmt fünf Brote und zwei Fische, blickt zum Himmel auf, spricht den Lobpreis und bricht sie. Dann gibt er sie den Jüngern, damit sie sie an das Volk austeilen. Alle essen und werden satt, und es bleiben sogar noch zwölf Körbe voll übrig. Dieses Wunder erinnert an das Manna, das Gott dem Volk Israel in der Wüste gab, und es weist auf die Eucharistie hin, in der Jesus uns mit seinem eigenen Leib und Blut speist.
Die Eucharistie ist das Sakrament der Liebe, in dem Jesus uns sich selbst schenkt. Er ist das Brot des Lebens, das vom Himmel gekommen ist, um uns ewiges Leben zu geben. Wenn wir die Eucharistie empfangen, werden wir eins mit Christus und untereinander. Wir werden Glieder seines Leibes, der Kirche.
Huub Oosterhuis sagt: "Brot brechen und untereinander verteilen, die offene Hand ausstrecken, diese kleinen, wehrlosen und immer wieder gleichen Gebärden verstehen wir als Gesten, die sich auf Christus beziehen". Diese Gesten erinnern uns daran, dass wir berufen sind, unser Leben mit anderen zu teilen, so wie Christus sein Leben mit uns geteilt hat.
Wie können wir die Botschaft von Fronleichnam in unserem täglichen Leben umsetzen? Zunächst einmal können wir uns bemühen, die Eucharistie mit größerem Glauben und größerer Ehrfurcht zu empfangen. Wir können uns Zeit nehmen, um vor dem Allerheiligsten zu beten und Jesus für seine große Liebe zu danken.
Zweitens können wir uns bemühen, in unserem täglichen Leben "Brot" für andere zu sein. Das bedeutet, dass wir unsere Zeit, unsere Talente und unsere Ressourcen mit denen teilen, die Not leiden. Es bedeutet, dass wir für Gerechtigkeit und Frieden eintreten und uns für die Schwachen und Ausgegrenzten einsetzen. Wir dürfen für unsere Mitmenschen zum Segen werden, so wie wir bei der Fronleichnamsprozession unseren Herrn durch die Strafen unser Gemeinde tragen, damit er uns seinen himmlischen Segen spendet.
Wir wollen uns an diesem Fronleichnamsfest neu entscheiden, Jesus nachzufolgen und sein Leben in unserem eigenen Leben widerzuspiegeln. Wir dürfen das Brot des Lebens empfangen und selbst zum Brot für andere werden.
Gelobt und gepriesen sei unser Herr Jesus Christus im allerheiligsten Sakrament des Altares! Von nun an bis in Ewigkeit. Amen.