12. Sonntag im Jahreskreis C - 22. Juni 2025
Einführung
Am heutigen 12. Sonntag im Jahreskreis hören wir in den Lesungen von der Berufung und dem Auftrag, den uns Jesus Christus gibt. Wir sind aufgerufen, uns selbst zu verleugnen, unser Kreuz täglich auf uns zu nehmen und ihm nachzufolgen Es ist eine Einladung, unser Leben ganz auf ihn auszurichten und ihm in allen Dingen zu gehorchen.
In der ersten Lesung aus dem Buch des Propheten Sacharja spricht Gott davon, einen Geist der Gnade und des Gebets über das Haus David und die Einwohner Jerusalems auszugießen. Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben, und um ihn trauern wie um den einzigen Sohn. Gott verspricht, eine Quelle zu öffnen, um sie von Sünde und Unreinheit zu reinigen. Diese Prophezeiung weist auf Jesus hin, der für unsere Sünden gekreuzigt wurde. Wenn wir auf ihn blicken, erkennen wir unsere Schuld und wenden uns ihm in Reue zu. Wir erkennen die Zusage Gottes an sein Volk, eine unverbrüchliche Zusage. Die Liebe Gottes zu uns ist so groß, dass er seinen Sohn als Sühnopfer für uns schenkt.
Der heilige Paulus schreibt im Brief an die Galater, dass wir alle durch den Glauben in Christus Jesus Kinder Gottes sind. Das weiße Taufkleid ist Symbol dafür, dass wir durch die Taufe Christus angezogen haben und eins geworden sind in ihm. Es gibt nicht mehr Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, Mann oder Frau, denn wir alle sind eins in Christus Jesus. Daher muss dem Christen jedweder Rassismus, jede Abstufung zwischen Menschen, jedwede Diskriminierung fern sein.
Wenn wir zu Christus gehören, sind wir Abrahams Nachkommen und Erben der Verheißung. Die Taufe macht uns zu Kindern Gottes und Gliedern am Leib Christi.
Im Evangelium nach Lukas bekennt Petrus, wer Jesus ist: Der Messias, der Christus Gottes. Jesus ist die Erfüllung aller Verheißungen des Alten Bundes. Er stillt die Sehnsucht der Propheten, er vollendet das Heilswerk, das Gott seit Urzeit mit den Menschen begonnen hat. Jesus gebietet ihnen, niemandem davon zu erzählen, und kündigt sein Leiden, seinen Tod und seine Auferstehung an. Denn darin liegt das wahre Heil. Wir bekennen ja: Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Hoffnung, im Kreuz ist Leben. Jesus fordert alle auf, ihm nachzufolgen, indem sie sich selbst verleugnen, ihr Kreuz täglich auf sich nehmen und ihm nachfolgen. Wer sein Leben retten will, wird es verlieren, wer aber sein Leben um Jesu willen verliert, wird es retten.
Das heutige Evangelium fordert uns heraus, über unsere Identität als Christen nachzudenken. Wer ist Jesus für uns? Ist er nur eine historische Figur, ein guter Lehrer oder wirklich der Messias, der Sohn Gottes? Unsere Antwort auf diese Frage bestimmt, wie wir unser Leben leben. Wenn wir glauben, dass Jesus der Messias ist, dann sind wir berufen, ihm nachzufolgen, unser Leben nach seinem Beispiel auszurichten und sein Evangelium zu bezeugen.
Wie können wir uns selbst verleugnen und unser Kreuz täglich auf uns nehmen? Es bedeutet, unsere eigenen Wünsche und Bedürfnisse hinter die Bedürfnisse anderer zu stellen. Es bedeutet, bereit zu sein, für unseren Glauben zu leiden und uns für Gerechtigkeit und Frieden einzusetzen. Es bedeutet, Jesus in den Armen, Kranken und Ausgegrenzten zu dienen. Es bedeutet zugleich auch, Anteil an einer Freude zu erhalten, wie sie diese Welt nicht geben kann. Es bedeutet auch, dass die Zusagen Jesu des Friedens und der Liebe auch an uns und in unserem Leben Wirklichkeit werden.
Heute ist ein guter Tag, uns neu dafür zu entscheiden, Jesus nachzufolgen unser Kreuz auf uns zu nehmen und ihm in allen Dingen zu gehorchen. Wir sollen Zeugen seiner Liebe und Barmherzigkeit in der Welt sein.
Amen.