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16. Sonntag im Jahreskreis C – 20. Juni 2025

Liebe Schwestern und Brüder,

Gastfreundschaft ist auch heute noch ein hohes Gut. Die heutige Lesung aus dem Buch Genesis lässt uns auf die Gastfreundschaft Abrahams schauen, zugleich auf die Verheißung Gottes, die dem Abraham zuteil wird. 

Abraham, sitzt am Eingang seines Zeltes in der Hitze des Tages und sieht drei Männer. Ohne zu zögern, läuft er ihnen entgegen, verbeugt sich und bietet ihnen großzügig Gastfreundschaft an: Wasser zur Fußwaschung, Ruhe unter einem Baum und eine Mahlzeit. Abraham eilt selbst, um die Vorbereitungen zu treffen, und seine Frau bereitet Kuchen, während ein Diener die Mahlzeit zubereitet. Diese Szene ist ein tiefes Beispiel für gelebte Gastfreundschaft, die nicht nur eine freundliche Aufnahme ist, sondern mit Eifer und Bereitwilligkeit geschieht, als ob man Christus selbst empfängt. Abraham wusste nicht, dass er den Herrn selbst empfing, doch seine Herzlichkeit und sein persönlicher Einsatz zeigten seine tiefe Ehrfurcht und seinen Wunsch, den Gästen zu dienen.

Diese Gastfreundschaft wird reich belohnt. Einer der Männer, der Herr selbst, verheißt Abraham und Sara, dass Sara im nächsten Jahr einen Sohn haben wird, obwohl sie bereits alt ist. Dieses geheimnisvolle Treffen ist eine Vorahnung der Verkündigung an Maria, bei der die Menschwerdung die wunderbare Erfüllung von Abrahams Begegnung mit Gott wird. Es zeigt uns, dass Gott oft in den unerwartetsten Begegnungen zu uns kommt und unsere Gastfreundschaft segnet. Papst Johannes Paul II. betonte, dass die Aufforderung zur Gastfreundschaft gegenüber einem Gast, einem Pilger oder einem Fremden eine Realisierung des Gebots der Liebe ist, das das neue Gesetz Christi zusammenfasst.

Das Evangelium des heutigen Sonntags präsentiert uns die bekannte Geschichte von Martha und Maria. 

Diese Erzählung ist keine Verurteilung der Gastfreundschaft oder des Dienstes, sondern eine Einladung, unsere Prioritäten zu überdenken. Martha, die später ihr tiefes Vertrauen auf Jesus bezeugte, der die Auferstehung und das Leben ist, war zweifellos gastfreundlich, aber ihre Sorge um die vielen Aufgaben ließ sie das Wesentliche aus den Augen verlieren. Maria hingegen wählte das Zuhören, die Gemeinschaft mit dem Herrn. Papst Franziskus erinnert uns daran, dass Gottes Gegenwart in unserem Leben uns niemals ruhig lässt; sie drängt uns immer, etwas zu tun. Wir empfangen Liebe, um Liebe zu geben. Doch bevor wir dienen können, müssen wir empfangen. Das Zuhören ist eine Form des Empfangens. Und die heiligste Eucharistie dürfen wir empfangen, um Kraft zum Dienen zu bekommen. 

Es geht darum, einen guten Ausgleich zu finden zwischen dem aktiven Dienst und dem kontemplativen Zuhören. Das Zuhören, das Empfangen, ist der »bessere Teil«, weil es uns in eine tiefere Beziehung zu Christus führt, die uns niemand nehmen kann. Es ist die Quelle, aus der unser Dienst entspringt und genährt wird.

Bitten wir den Heiligen Geist, dass wir in unserem täglichen Leben den guten Ausgleich finden zwischen dem Dienst am Nächsten und dem Empfangen, dem Zuhören und damit der tiefen Verbundenheit mit Christus, denn in ihm finden wir die wahre Hoffnung und die Erfüllung unseres Lebens.

Amen.